Freitag, 8. Juni 2012
Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit beim Thai
Wie in früheren Beiträgen erwähnt, gibt es in der thailändischen Sprache keinerlei Konjugation. Wer eventuell schon einmal Sprachen wie Spanisch lernte, wird das wirklich sehr zu schätzen wissen.

Ein Verb wie กิน ข้าว ( gin-khaau) bedeutet also erstmal nur 'essen' bzw. 'essen Reis'. Es gibt hierzu auch noch eine vornehme Variation - sie lautet ทาน ข้าว, also thaan-khaau - hat aber dieselbe Bedeutung. Das Wort 'Reis' ist übrigens metaphorisch für 'Nahrung' gemeint.

Um die Handlung näher zu bestimmen, fügt man ein Personalpronomen hinzu, das bei 'ich' wegfallen kann. Nehmen wir das Wort 'wir', also เรา (rau).

เรา กิน ข้าว bedeutet also: 'wir essen Reis'. Der Satz kann, wenn es gerade stattfindet, mit dem Wort กำลังกิน (gam-lang) ergänzt werden: เรา กำลังกิน กิน ข้าว (rau-gam-lang-gin-khaau): wir essen gerade (Reis). Das entspricht dann dem englischen -ing: '`we are eating'.

Da es keine Konjugation gibt, verändert sich der Satz weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft. Er wird nur ergänzt. Die Ergänzung kann durch Zeitangaben geschehen wie พรุ่งนี้ (phrung-nii), also morgen, oder เมื่อวานนี้ (müüa-waan-nii), also gestern.

พรุ่งนี้ เรา กิน ข้าว (phrung-nii-rau-gin-khaau) bedeutet: morgen wir essen Reis. เมื่อวานนี้ เรา กิน ข้าว (müüa-waan-nii-rau-gin-khaau) bedeutet: gestern wir essen (aßen) Reis. Es verändert sich nichts am Verb oder Satzbau.

Wenn Zeitangaben fehlen, verwendet man Hilfswörter. Für die Zukunft verwendet man จะ (dja), 'werden, sollen, beabsichtigen'. เรา จะ กิน ข้าว (rau-dja-gin-khaao): wir werden essen.

Für die Vergangenheit ist es schwieriger. Dort gibt es zwar laut Sprachführern แล้ว (lääu). Dieses Wort ist aber ein sogenanntes 'Perfektiv'. Es steht am Ende des Satzes und bezeichnet etwas, was (gerade) geschehen ist oder (gerade) getan wurde. เรา กิน ข้าว แล้ว (rau-gin-khaao-lääu) bedeutet: 'wir essen Reis (schon) getan': 'wir haben schon (gerade) gegessen'.

Um die abgeschlossene Vergangenheit auszudrücken, benutzt man statt แล้ว lieber das Wort เคย (khööi). Es bedeutet ehemals, einmal, einst. Um den Unterschied zu zeigen, 2 Beispielssätze mit เพื่อน (phüüen), Freund.

ฉันมีเพื่อนคนไทยแล้ว (chan-mii-phüüen-thai-lääu): 'ich habe (schon) einen thailändischen Freund'.

ฉันเคยมีเพื่อนคนไทย (chan-khööi-mii-phüüen-thai): 'ich habe keinen thailändischen Freund (mehr)'.

Bei Situationen, wo eine Bewegung im Spiel ist, da verwendet man gerne die Worte ไป (pai: gehen) und มา (maa: kommen) in Kombination für die Vergangenheit. Hierzu ein Beispiel mit dem Wort หาด (haat: Strand). ไป หาด มา (pai-haat-maa) also 'gehen Strand kommen' bedeutet: 'ich war am Strand'. ไป กิน ข้าว มา (pai-gin-khaau-maa), also gehen essen kommen, bedeutet: 'ich war essen'.

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Höflichkeitsregeln in Thailand
Waai

Ein wichtiger Punkt im thailändischen Alltagsleben ist die Einhaltung von Höflichkeitsregeln, die sich auch oft in der Sprache niederschlagen. Ich war bei den bisherigen Beiträgen ein wenig 'unhöflich', weil ich, mit Ausnahmen, nicht auf das Lesen des Thai einging, viele Worte aber auch auf Thai hinschrieb.

Jetzt las ich in einem Thai-Forum den folgenden Satz eines Schreibers: 'Meiner Erfahrung nach kann man sich einen Thai-Kurs, in dem man nicht von Anfang an auch das Lesen und Schreiben lernt, sparen'.

Dieses trifft zu, zumindest für alle, die die Sprache intensiver lernen möchten! Als Entschuldigung und aus Höflichkeit sage ich natürlich ขอ โทษ (khoo-thoot), in der wörtlichen Übersetzung bedeutet das: '(ich) bitten Bestrafung', also Entschuldigung! Eine wichtige Redewendung.

Auch wenn man jemanden anspricht, sollte man mit einem ขอ โทษ (khoo-thoot) beginnen und dann erst eine Frage stellen oder eine Bitte äußern.

Was das Lesen und Schreiben betrifft: für die Erklärung aller Thai-Buchstaben, Tonzeichen, Sonderzeichen, Regeln, gibt es hervorragende Möglichkeiten im Internet. Zu den besten gehört folgende Adresse http://www.clickthai.net/index.php?lang=DE&cs=basics - und in den Unterkapiteln. Ich empfehle die Seiten jedem, der das Lesen lernen will.

Ich kann das - in diesem Umfang - hier nie ersetzen, bleibe aber bei der doppelte Angabe von Thai-Worten in Thai-Schrift und Transkription (Umschrift).

Zurück zu den Höflichkeitsregeln, die dem 'Westler' ja oft unbekannt sind, neben der Bescheidenheit im Verhalten, möglichst einer Vermeidung gezeigter Emotionen, einer Vermeidung öffentlicher Intimität und der Wahrung des 'Gesichts', sind es simple, aber unbekannte Tabus, wie 'niemandem Füsse entgegen strecken', da sie als niedrigster Körperteil gelten.

Der Kopf gilt als das höchste (nicht nur anatomisch). Daher beugt man sich, wenn man einen Raum betritt, in dem Leute sitzen, sichtbar mit Oberkörper und Kopf als Geste, dass man nicht über ihnen stehen will, und geht dann mit gebeugtem Oberkörper durch den Raum.

Diese unterschiedliche 'Höhe' betrifft auch den 'Wai' (ไหว้). Das ist die Thai-Begrüßung mit aufeinander liegenden Handflächen. Man sollte die Hände gemäß konventioneller Rangordnung in jeweils anderer Höhe vor dem Körper halten, je nach Rang des Begrüßten.

Je höher die Hände, desto höher ist die Anerkennung des Grüßenden. Die Hände bis vor die Stirn zu halten, ist bei Mönchen oder dem Königshaus angebracht. Ansonsten hält man sie lieber möglichst neutral vor dem Oberkörper, wenn man nichts besseres weiß!

Albernheiten von Westlern mit hohem 'Wai' und einer Verbeugung vor Hotelangestellten zeigt den Geehrten eigentlich nur eines, nämlich Ignoranz. Sie werden es aber immer mit einem Lächeln überspielen...

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Donnerstag, 7. Juni 2012
Die Klassifikatoren bei Zahlangaben und Zahlen bis 100
Eine Besonderheit der thailändischen Sprache sind die sogenannten Kategoriewörter oder 'Klassifikatoren' (auch Zählwörter genannt). Da es im Thai keinen Unterschied zwischen Singular und Plural gibt, verwendet man bei Zahl- oder Mengenangaben eine besondere Konstruktion.

Man bestellt nicht 2 Bier, sondern Bier, 2 Flaschen: เบียร์ สอง ขวด (biia soong khuat), nicht 2 Stühle, sondern Stuhl, 2 Stück: เก้าอี้ สอง ตัว (gau-ii-soong-tuu-a). Hier steht der Klassifikator ตัว (tuu-a) für alles, was vier Beine oder Ecken hat, Tiere, Tische, Stühle, für Handtücher, Hemden usw.

Von diesen Klassifikatoren gibt es Hunderte! Es ist ein kompliziertes, oft unverständliches System. Aber Sie brauchen sie nicht alle zu lernen! Es reicht im Zweifel das Wort อัน [a-n] als universales Zählwort, oft reicht auch die Wiederholung des Bezugsworts: คน สอง คน (khon soong khon): Mensch, zwei Menschen.

Im Alltagsleben versteht man auch Bestellungen wie หนึ่ง เบียร์ (nüng biia), ein Bier. Auch wenn es für den Thai grausam klingen muss. Dann doch lieber เบียร์ อีก ขวด หนึ่ง (biia iik khuat nüng), Bier, noch Flasche eine: noch eine Flasche Bier.

Das Wort อัน (a-n) ist ein gerne verwendetes Wort, wenn man das präzise Wort nicht gut kennt. Es bezeichnet ein Stück, Teil oder (kleines) Ding. In einem Geschäft oder auf dem Marktstand könnten Sie daher zb. mit Fingerzeig fragen: อัน นี้ ราคา เท่าไหร่ ? (a-n-nii-rhaka-ta-u-rai?) - Dieses Ding, Kosten wie hoch?

Hier eine - nicht vollständige - Liste thailändischer Klassifikatoren: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Thai-Z%C3%A4hlw%C3%B6rter

Was die thailändischen Ziffern betrifft, wie sie zb. auf Geldscheinen stehen, sind sie im täglichen Leben kaum noch von Bedeutung. Sie wurden weitgehend von westlichen Ziffern ersetzt. Auch thailändische Zeitungen verwenden ตัวเลข อารบิก (tuua-lek-aa-ra-bik): also Zahl/Zahlen arabisch.

Beim Thai-Zeichen für acht, also für แปด (päät), gibt es eine Besonderheit. Es ist in der Schreibweise, nämlich ๘, mit dem Sonderzeichen ไม้ไต่คู้ (mai-tai-khuu) identisch, ein häufiges Zeichen zb. bei เป็น (pen: sein, können), das den Vokal verkürzt. Ohne dieses Zeichen müßte man 'peen' sprechen!

Die Thai-Zahlworte sind übrigens mit einem kleinen Trick leicht zu merken! Nach der eins, der 'nüng', folgen drei Worte mit einem 's', nämlich 'soong, saam, sii' (also 2,3,4), dann zwei Worte mit einem 'h', 'haa' und 'hok' (5,6), dann zwei Worte mit einem 'e'/'ä' in der Mitte, djet und päät (7,8), dann 'gau' und 'sip' (9,10). Und fast alles andere ist ja nur Kombination!

Mit zwei Ausnahmen: statt '-nüng' als Zweitsilbe für 11,21,31 usw. heißt es เอ็ด (et), also สิบเอ็ด (sip-et) für die 11 usw. Und statt soong-sip heißt es ยี่สิบ (jii-sip) für die 20. Ansonsten ist zumindest bis 100, หนึ่งร้อย (nüng-rooi) eigentlich schon alles gesagt!

Wenn man der Logik folgt und die Reihenfolge der Zahlen nicht umdreht, wie in der deutschen Sprache! Nehmen wir irgendeine Zahl, zb. 73. Also eine 7 in der Zehnerstelle, dann die 3. Die Reihenfolge ist also 7, 10, 3: เจ็ด สิบ สาม (djet-sip-saam). Na also, geht doch!

P.S. Sie wollen sich nicht zahlenmäßig festlegen? Dafür gibt es das Wort สองสาม (soong-saam), wörtlich übersetzt: 'zwei, drei'. Es bedeutet 'ein paar, einige'.

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Mittwoch, 6. Juni 2012
Wir gehen essen - im 'raan-aa-haan'
Der thailändische Name für Restaurant ist ร้าน อาหาร (raan-aa-haan), ein Wort, das sich aus ร้าน (raan), dem Geschäft, und อาหาร (aa-haan), dem Essen, zusammensetzt.

Das Wort ร้าน (raan), also Laden, Geschäft, ist sehr häufig und wird oft mit ขาย (khaai) verbunden, dem Wort für verkaufen. Ein Beispiel: ร้านขายดอกไม้ ( raan-khaai-dook-maai), Geschäft verkaufen Blumen, Florist.

Im Restaurant sollte man nach der Speisekarte fragen, falls sie nicht ausliegt, also nach บัญชี อาหาร (ban-tschii-aa-haan). บัญชี (ban-tschi) bedeutet Aufstellung, Liste, Konto. Und บัญชี อาหาร bedeutet daher: Aufstellung Essen. Oder man fragt einfach nach dem เมนู (mee-nuu), ein Wort ohne Thai-Charme.

Je nach dem Restaurant, in dem Sie sich befinden, geht es anders zu. In den Luxusrestaurants mit Steaks und Seafood fühle ich mich nicht wohl, aber das soll niemanden davon abhalten, sie zu besuchen.

Wenn Sie sich dort befinden, spricht das Personal vermutlich fließend Englisch, eventuell Deutsch. Daher sind dort eigene Sprachversuche auf Thai nicht immer ganz besonders beliebt. Das Personal in Luxus-Hotels und -Restaurants hat ja jahrelang mühsam Fremdsprachen erlernt und möchte sie beweisen.

Ganz anders ist es bei den 'normalen' Restaurants und bei den Essensständen auf Märkten ตลาด (taa-laat). Auch dort kann man gut essen, aber es gibt nicht immer Speisekarten mit Preisen. Fragen Sie ruhig nach Preisen, auch wenn das als etwas unhöflich gilt.

Diese Frage lautet: ราคา เท่าไหร่ ? (raa-khaa-tha-u-rai?) Sie setzt sich aus ราคา (Kosten) und เท่าไร (tha-u-rai - wie viel?) zusammen und bedeutet: 'Kosten wie hoch?'

Im Vergleich zu Deutschland sind die Kosten für ein Essen in solchen Restaurants niedrig. Die preiswerten, aber guten Restaurants, meist in den Nebenstrassen, erkennen Sie daran, dass dort auch viele Thailänder essen. Und natürlich auch an den Preisen ab 30 บาท (baht) für ein einfaches Gericht, also etwa ab 80 Cent.

Als ฝรั่ง (fa-rang) fühlt man sich dort vielleicht erst etwas ungewohnt! Aber schon die Frage nach dem Preis, wenn er auf der Karte fehlt, macht deutlich, dass man sich schon etwas auskennt.

Thailänder wissen natürlich auch ohne Karte, was zb. ein einfaches Gemüsegericht kostet: ผัดผักรวม (phat-phak-ruuam). Das ist kurz-gebratenes (ผัด - phat) Gemüse (ผัก - phak) gemischt (รวม - ruuam).

Und eingesessene ฝรั่ง (fa-rang) wissen auch ohne Karte, dass man ihnen höhere Preise als die üblichen Preise nennen könnte, wenn man nicht vorher fragt.

Das übliche thailändische Gericht besteht aus Reis ข้าว (khaau) und - je Bestellung - einer unterschiedlichen Mischung aus Gemüse und/oder Fleisch oder Fisch, Krebs usw. in verschiedenen scharfen Sossen.

Man schiebt sich dann mit Hilfe von Löffel und Gabel etwas Reis in dieses Gemisch und ißt es dann. Ein Messer มีด (miit) ist völlig unnötig.

Als Getränk kann man dort kostenlos Trinkwasser mit Eis erhalten, entweder in Karaffen auf den Tischen oder in einem Bottich an der Theke. Dort sind dann Tassen oder Gläser für die Selbstbedienung zu finden. Natürlich wird Ihnen das kostenlose Wasser nicht aufgedrängt. Man muß sich etwas umschauen.

Dieses einfache Wasser heißt dann น้ำ เปล่า (nam-plaau), also Wasser blank, im Gegensatz zum Mineralwasser น้ำแร่ ( nam-rää), also Wasser Mineral. Wer Wasser mit Kohlensäure möchte, bestellt โซดา (soo-daa).

Einige Ernährungsspezialisten halten die Schärfe der Thai-Gerichte übrigens für einen der Gründe ihrer Verträglichkeit. Damit würden Keime abgetötet. Ob das stimmt, weiß ich nicht.

Je nach Wunsch kann man bei der Essensbestellung die Varianten ไม่ เผ็ด, เผ็ด und เผ็ดๆ (mai phet, phet, phet-phet) hinzufügen. Das bedeutet: 'nicht scharf, scharf, sehr scharf'. Denn เผ็ด (phet) heißt 'scharf'. Aber die 'normale' Schärfe reicht meistens völlig aus.

Wem es dann aber zu 'lasch' ist, vielleicht weil sich die Köchin auf den 'Westler' einstellen wollte, bestellt sich น้ำ ปลา (nam-plaa): Wasser Fisch, also die scharfe Fischsosse, meistens mit Chili: พริก (phrik).

Je nach Wunsch kann man sich die aus 4 Teilen bestehende, typisch thailändische Gewürzanbietung bestellen: เครื่อง เทศ (khrüüang-theet). Sie besteht aus 4 Behältern, einen mit Chilipulver, einen mit Zucker, einen mit Fischsosse und einen mit einer Art Essig. Im Thai heißt sauer เปรี้ยว ( priiau), salzig เค็ม (khem) und süss หวาน (waan). Der Name für Dessert lautet daher ของ หวาน (khoong-waan): Sache süss.

Nach dem Essen fragt man nach der Rechnung. Es gibt hierzu eine englische Variante เช็ค บิล (tschek-bin) als Transliteration von 'check the bill' (das 'l' wird im Thai am Silbenende immer zu einem 'n'!).

Und es gibt die Thai-Variante เก็บ ตังส์ (gep-tang), aus เก็บ (gep), also 'aufsammeln, abholen', und ตังส์ (tang), also Satang (thailändische Münze), zusammengesetzt.

Trinkgelder sind immer sehr gerne gesehen. Man sagt entweder ให้ คุณ (hai-khun), also 'geben (für) Sie' oder läßt es auf dem Tisch liegen.

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Die Liebe ist ein Wort
Und dieses Wort heißt ความรัก (khwaam-rak). Es bedeutet Affektion, Anbetung, Liebe, Liebschaft.

Um das Wort richtig zu erklären, müssen wir etwas Grammatik lernen. Die erste Silbe ความ (khwaam) hat hier die grammatische Funktion, aus einem Verb oder Adjektiv ein Nomen zu machen, in diesem Fall aus dem Verb รัก (rak): lieben, schätzen (usw.) das Wort ความรัก (khwaam-rak): die Liebe.

Im Deutschen machen wir Verben zu Nomen durch Artikel und Großschreibung: 'trinken' wird zb. zu 'das Trinken' usw. Im Thai gibt es aber weder Artikel noch unterschiedliche Groß- und Kleinschreibung.

Die Silbe ความ (khwaam) hat auch eigene Bedeutung und bezeichnet einen 'Fall, Inhalt, Gerichtssache'.

Ein weiteres Beispiel für solche Worte wäre ความกลัว (khwaam-gluua), wobei กลัว (gluua) 'fürchten' bedeutet. ความกลัว ist daher die Angst, die Furcht, das Erschrecken.

Vor der Liebe gibt es aber kein Erschrecken: ฉัน รัก คุณ (tschan-rak-khun): 'ich liebe dich' (zu 'ich' und 'du' im Thai bitte den speziellen Beitrag hier im Blog lesen).

Warum? Eine gute Antwort wäre คุณ น่ารัก (khun-naa-rak), wobei น่ารัก (naa-rak) für 'anmutig, liebenswert, bezaubernd' steht. Ein Verb brauchen wir bei solchen Sätzen nicht! คุณ น่ารัก: du/Sie liebenswert.

Noch perfekter wäre คุณ น่ารัก ที่สุด (khun-naarak-thii-sut). ที่สุด (thii-sut) steht für den Superlativ: am meisten, am größten, am höchsten usw.

Ein Lob der Schönheit ist in Thailand nie verkehrt: คุณสวย มาก ๆ (khun-suuai-maak-maak), wobei das Wort สวย (suuai) 'schön' und มาก (maak) 'sehr' bedeutet. Der Satz heißt also: 'Du/Sie schön, sehr, sehr'.

Das Zeichen ๆ (ไม้ยมก / mai-ja-mok) ist das Zeichen für die in Thailand verwendeten Wortwiederholungen, um sie nicht ausschreiben zu müssen. In diesem Fall liest man daher มากๆ als มาก มาก (maak-maak).

Gegenüber Männern verwendet man als Lob der Schönheit aber nicht สวย (suuai), sondern หล่อ (loo). Es bedeutet ansehnlich, attraktiv.

Wen es auch betrifft: schon bei wenigen Worten auf Thai hält man Sie dort lobend für เก่ง มากๆ (geng-maak-maak), 'intelligent, kompetent, qualifiziert,schlau'.

Das Komplimentieren, Loben und Lächeln ist dort Teil des 'Gesichts'. Es muss ja nicht alles wirklich stimmen, was man sagt, solange es Freude bringt.

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Dienstag, 5. Juni 2012
Von Schuhen und Schulen: das Wort 'roong'
Für Reisende gehört das Wort โรง (roong) mit Sicherheit zu den ersten thailändischen Worten, denen sie nach der Ankunft in Thailand begegnen, sieht man von Begrüßungsworten usw. ab. Vermutlich werden sie es aber überhaupt nicht gesondert bemerken, falls sie nicht zu den Lesern dieses Blogs gehören oder Thai sowieso erlernt haben.

โรง (roong) ist das Wort für Gebäude, größere Häuser, Hallen, Bauten, Einrichtungen (Institutionen). Zu ihnen gehören daher auch die Hotels!

โรงแรม (roong rääm) ist das Thai-Wort für 'Hotel' und setzt sich aus โรง und แรม (rääm) zusammen. แรม (rääm) bedeutet: 'Nacht verbringen, über Nacht bleiben'. โรงแรม ist also 'Gebäude Nacht verbringen'.

Wegen unzähliger Wortverbindungen, die das Wort โรง bildet, ist es sinnvoll, es zu kennen. Oder man folgt der Methode von Sprachführern nach dem Motto 'Thai für Touristen' und erlernt folgende wichtige Worte einzeln, ohne die Kombinatorik zu verstehen:

โรงพยาบาล (roong-pha-jaa-baan): 'Gebäude (für) Krankenpflege' ist das Thai-Wort für Krankenhaus.

โรงเรียน (roong-riien): 'Gebäude Lernen' ist die Schule.

โรงเก็บรถ (roong-gep-rot): 'Gebäude bewahren Auto' ist die Autowerkstatt. โรงเหล้า (roong-la-u): 'Gebäude Alkohol', ist die Brauerei, Kneipe, Schenke.

Und - ganz besonders wichtig - รองเท้า (rôong-tha-u), ist 'Gebäude Fuß', nämlich die Schuhe! - Strümpfe heißen auf Thai ถุงเท้า (thung-tha-u), also 'Tüte Fuß'.

Wer den 'Baukasten Thai' wilder will: รองเท้าวิ่งน้ำแข็ง (roong-tha-u-wing-nam-khäng): 'Gebäude (für) Fuß laufen (auf) Wasser hart'. Das ist der Schlittschuh.

Dieses Wort braucht man in Thailand zwar selten. Es ist daher hier nur ein Beispiel für die Kombinationen.

P.S. Bitte achten Sie in Thailand darauf, das 'au' nie wie im Deutschen zu sprechen, sondern immer als a-u!

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Wo bin ich? Die Worte 'thii' und 'nii'...
Ein wichtiges Wort der thailändischen Sprache ist das Wort ที่ (thii). Es bedeutet 'Ort, Platz, Sitz' (usw.), hat aber auch eine Funktion als Relativpronomen. Das Wort นี่ (nii) bedeutet 'hier, dieser, dieses'.

Beide werden gerne zu ที่นี่ (thii-nii) kombiniert ('Ort hier'), um den Ort zu bezeichnen, wo man gerade ist.

นี่ (nii) bezeichnet etwas, das in unmittelbarer Nähe des Sprechers ist, oft in der Kombination mit einem Nomen, zb. คน นี่ (khon-nii): dieser Mensch.

Ist die Entfernung aber etwas größer, verwendet man นั้น (nan), zb. รถ นั้น (rot nan): jenes Auto.

Wenn etwas jedoch noch ferner liegt, wird das Wort โน่น (noon) verwendet, zb. แม่น้ำ โน่น (mää-naam-noon): jener Fluß dort hinten.

Und da wir gerade bei dem Wort แม่น้ำ sind, sollten wir es erklären: แม่ (mää) ist die Mutter und น้ำ (naam) ist das Wasser.

Der 'Fluss' heißt also eigentlich 'Mutter des Wassers'. Eigentlich logisch: das ist der 'Baukasten' Thai.

Und die Frage: 'wo bin ich?' heißt: ที่นี่ ที่ไหน? (thii-nii-thii-nai), also 'Ort dieser, Ort welcher?'

Wenn Sie im Restaurant nach einem Aschenbecher fragen, ist es ที่เขี่ยบุหรี่ (thii-khiia-buri), also Ort (ที่ -thii) entledigen (เขี่ย - khiia) Zigarette (บุหรี่ - buri).

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Montag, 4. Juni 2012
Ein wenig Hilfe!
Es ist ja bestimmt nicht falsch, in einem fremde Land das Wort für 'Hilfe' in der Landessprache zu kennen.

Es heißt ช่วย (tschuuai). Der sofortige Hilferuf bei einem Notfall, Unglück oder Überfall lautet ช่วยด้วย (tschuuai duuai). Entspricht also dem Wort: Hilfe!

Aber es gibt ja auch Situationen, wo man 'nur' eine kleine Hilfe braucht. Dafür steht das Wort น้อย (nooi), in der Übersetzung: 'ein wenig', das im Thai gerne oft als Ausdruck der Bescheidenheit verwendet wird.

'ฉัน พูด ภาษา ไทย เล็ก น้อย' (chan puut phaasaa thai lek nooi), in der Wortübersetzung: 'ich spreche Sprache Thai klein wenig', also 'ich spreche (nur) wenig Thai'!

Zurück zur Hilfe. Sie wird ja für jemandem gegeben oder von jemandem erbeten. Das wichtige Wort für das 'für' ist hierbei ให้ (hai). Es bedeutet auch 'etwas geben, schenken' und hat viele Funktionen.

Wer etwas Hilfe braucht, sagt also gerne: คุณ ช่วย น้อย ให้ ฉัน ได้ ไหม? (khun tschuuai nooi hai chan daai, mai?) In der Wortübersetzung: 'Sie Hilfe kleine geben mir geht, oder?' Also: 'Helfen Sie mir ein wenig?'

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'Ich', 'du' und die Premierministerin
Für die Konversation brauchen wir Worte wie 'ich' und 'du'. Je nach Sprecher lautet das Thai-Wort für 'ich' ผม (phom) bei männlichen und ดิฉัน (di-tschan) bei weiblichen Sprechern.

Das Wort ฉัน (tschan) kann von Männern und Frauen verwendet werden. Wie beim Höflichkeitspartikel gibt es für Männer und Frauen verschiedene Worte!

Die Anrede, also 'Sie' und 'du', ist dagegen in der Regel nur ein Wort, immer คุณ (khun), zumindest in der Öffentlichkeit. Hier gilt die Unterscheidung der Geschlechter im Gegensatz zum Deutschen nicht, wo man die Anrede, zb. Herr Müller, Frau Meier, nach Geschlecht differenziert. Aber nicht in Thailand.

Ein คุณ 'Meier' kann also Mann oder Frau sein. Bei คุณ ยิ่งลักษณ์ ชินวัตร (khun Yinglak Chinnawat) ist es aber bestimmt eine Frau: die Premierministerin Thailands!

Aber heißt sie denn nicht 'Yingluck' mit 'u'? Nein. Denn das ist die englische Transkription, die nicht der richtigen Aussprache im Deutschen entspricht.

Der Name ยิ่งลัก hat ein ั ('a') über dem ล (ล ลิง - lo-ling), ล ist der Buchstabe für das deutsche 'l'. Irgendein thailändisches 'u' gibt es dort nicht.

'Yingluck' ist also der für Angelsachsen transkribierte Name. In englischer Aussprache wird aus 'luck' die Silbe 'lack'. Hätte man 'lack' transkribiert, würde der Engländer 'läck' sprechen, zb. 'lack of confidence', dem Mangel an Vertrauen.

Und kein Vertrauen zu Transkriptionen, wie sie uns bei der 'Wikipedia' falsch präsentiert werden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Yingluck_Shinawatra

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