Mittwoch, 17. Oktober 2012
Obstverkauf in Thailand
Nach langer Schreibpause wieder ein Beitrag zum Thema Thailand. Ich komme gerade von dort und erlebe es mit, wie man sich nun schon etwas um den Umweltschutz bemüht, zb. bei Blechdosen und Plastikflaschen, die gesammelt und nach Gewicht für einige Baht pro Kilo verkauft werden können.

Leider trifft das nicht für die Unmassen an Styropor zu. Strandverkäufer verkaufen Obst und andere Lebensmittel auf Styropor, weil es ja so hygienisch aussieht.




In Wahrheit wurde es auf dem Fußboden an Straßenecken in Strandnähe geschält und dort verpackt. Das habe ich selbst gesehen.

Da es am Strand fast nirgendwo Abfalleimer gibt, landet viel Styropor im Sand und dann im Meer.



Bei dem traditionellen Obstverkauf mit den kleinen Obstwagen gibt es kein Styropor. Dort ist das Obst gekühlt und ist außerdem preiswerter!



Thailänder demonstrieren bereits gegen das viele Styropor mit Plakaten wie 'No Foam' (Styropor).



Es gibt leider noch kein Verbot, aber den Ausweg, so etwas nicht zu kaufen, zumindest die Reste nicht am Strand liegen zu lassen, wie es viele leider machen.

Bei Hitze sollen sich Bestandteile des Styropors in den Nahrungsmitteln lösen und Krebs erzeugen.

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Freitag, 22. Juni 2012
Wasser und die vielen Worte mit 'naam'
Das Wort น้ำ (naam) ist das thailändische Wort für Wasser, das Wort ทะเล (tha-lee) bezeichnet das Meer, den Ozean. Das Bild zeigt uns eine Flasche Wasser am Meer bzw. nahe am Meer, bei Ko Samui.



น้ำ (naam) ist in den 'merkwürdigsten' Kombinationen gebräuchlich, zb. น้ำ ตาล (nam-taan), der Zucker, น้ำ แข็ง (nam-khäng), hartes Wasser, also Eis.

Sämtliche Fruchtsäfte น้ำ ผลไม้ (naam-pon-la-mai) werden mit น้ำ gebildet, zb. น้ำ ส้ม (naam-som), Orangensaft, Zitrussaft, Essig. ส้ม (som) ist die Orange. น้ำ แอปเปิล (naam-ääp-pöön) ist der Apfelsaft. แอปเปิ้ล (ääp-pöön) ist der Apfel, die thailändische Transkription von 'apple'. Das englische l wird zu n, da es im Thai kein l am Silbenende geben darf.

Der Oberbegriff für Getränke heißt เครื่อง ดื่ม (khrüüang-düüm): Geräte-Trinken, was an den früheren Beitrag über 'khrüüang' in diesem Blog erinnert.

Auch Öl und Benzin sind flüssig und somit im weitesten Sinne eine Art 'Wasser'. Sie heißen น้ำ มัน (naam-man), Benzin, Erd- und Speiseöl. มัน bedeutet Öl, Fett.

Bei allen diesen Worten sieht man, dass das hintere Wort das übergeordnete Bezugswort, in diesem Fall น้ำ, näher definiert. Und genauso ist es auch, wenn น้ำ im Gesamtwort hinten steht, zb. bei ห้อง น้ำ (hoong-naam), dem Badezimmer bzw. der Toilette. dann ist das Wort ห้อง (hoong), also 'Zimmer', übergeordnete Kategorie und น้ำ ist die nähere Definition des Zimmers: 'Zimmer-Wasser', die Toilette.



Genauso funktioniert es bei allen Wortkombinationen.

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Donnerstag, 21. Juni 2012
Lesehilfen: Vokale über den Konsonanten
Das Wort เครื่อง มือ (khrüüang-müü) im letzten Beitrag ist ein gutes Beispiel für diejenigen Vokale, die über den Konsonanten geschrieben werden. Es sind die Laute i und ü, jeweils kurz oder lang. Da man sie leider mit keiner Tastatur isoliert schreiben kann, habe ich sie hier aufgemalt:



Bei der in Thailand alltäglich verwendeten kleinen Schrift kann man die Unterschiede, die ja nur mit den rechten kleinen Häkchen bzw. Kringel angegeben sind, als 'Westler' leider so gut wie gar nicht erkennen. Sie sind geradezu winzig!

Eine wichtige Lesehilfe ist daher der Buchstabe อ direkt hinter Worten oder Silben mit langem 'ü' und offener Silbe. อ wird in diesem Zusammenhang nicht selbst gesprochen, aber wir sehen an diesem อ, dass ein langes 'ü' zu sprechen ist (อ kann auch noch ganz andere Funktionen haben).

Das Wort เครื่อง มือ hat zwei lange ü-Laute. Bei เครื่อง (khrüüang) gibt es die Besonderheit eines Diphthongs, eines Doppellautes. Es ist der Laut 'üüa'. Er wird mit dem vorangestellten เ, mit dem 'üü' über dem Konsonanten und mit dem folgenden อ geschrieben. Bei dem Wort มือ (müü: Hand) ist es einfacher!

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Mittwoch, 20. Juni 2012
Kombiniere: Nick Knatterton und das Thai
Detektiv Nick Knatterton ist älteren Lesern des Blogs noch ein Begriff. Sein Wahlspruch: 'Kombiniere!' trifft auch auf die thailändische Sprache zu. Denn diese Sprache ist als Silben- und Tonsprache auch eine Sprache der Kombination, also des 'Baukastens'.

Es gibt im Thai faktisch keine längeren Worte, die dort nicht irgendwie kombiniert wurden, von wenigen Worten des Sanskrit abgesehen. Man kann zwar richtig oder 'falsch' bzw. ungewöhnlich kombinieren, wird aber dennoch meistens verstanden.

Das hier in letzten Beiträgen erwähnte Wort เครื่อง (khrüüang), also 'Gerät', ist ein Beispiel. Es wurde als Flugzeug เครื่อง บิน (khrüüang-bin) und Gewürzhalter เครื่อง เทศ (khrüüang-theet) vorgestellt. Es taucht aber auch in anderen Kombinationen auf, wie zb. เครื่องมือ (khrüüang-müü), wobei มือ (müü) für Hand steht.

Das 'Gerät-Hand', also เครื่องมือ, ist (Hand-)Werkzeug. Das ist das Kombinationsprinzip, was es zwar auch in anderen Sprachen gibt, aber nicht so extensiv. Oder hätten Sie Flugzeuge, Gewürze und Schraubenzieher unter dem gemeinsamen Grundbegriff 'Gerät' systematisiert?

Da es also im Thai gängige Sprachpraxis ist, solche Kombinationen zu machen, ist der eigenen Wortwahl und Wortschöpfung viel Spielraum gegeben. Es muß nur einen Sinn machen. Kombiniere!

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Mittwoch, 20. Juni 2012
Eine Frage der Mentalität


Die sprichwörtliche Freundlichkeit der Thai ist ein Markenzeichen im 'Land des Lächelns'. Sie ist im Tourismus- und Hotelbereich zwar geschäftlich bedingt, bei persönlichen Kontakten aber spontan. Ernsthaftes Interesse an der Thai-Kultur und Sprache wird meistens sehr positiv gewertet.

Wissen und Wissenschaft gelten neben persönlichem Erfolg als hohe Ziele, immer mit freundlichem Herz, ใจดี (djai-dii). Das Wort besteht aus ใจ (djai: Herz) und ดี (dii: gut). ใจ besteht aus ใ (ai) und จ (dj). Der Vokal wird vor dem Konsonanten geschrieben, aber dahinter gesprochen. Man muss die Reihenfolge vertauschen.

ดี besteht aus ด (also 'd') und dem อี (ii), das darüber steht. อ ist hierbei nur Platzhalter. Bei ดี steht der Vokal also über dem Konsonanten. Das gilt auch für das kurze 'i', für 'ü' und 'üü'. Die Vokale 'u' und 'uu' stehen dagegen unter dem Konsonanten.

Die Vokale 'e' bzw. 'ee' und 'ä' bzw. 'ää' stehen vor dem Konsonanten. Der Vokal 'a' steht als langes 'aa' hinter dem Konsonanten und wird า geschrieben, oder ist kurzes 'a', das je nach offener oder geschlossener Silbe über oder hinter dem Vokal geschrieben wird. Für 'o' gibt es im Thai leider sogar zwei Laute...

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Schwer zu verstehen: die fünf Töne!
Das Lesen der thailändischen Sprache ist für 'Westler' schwer genug, vor allem, weil wir in Thailand mit unterschiedlichen Typographien konfrontiert werden.



Das Bild zeigt hierzu als Beispiel die Titelseite einer thailändischen Zeitung während der letzten Flut. Um sie richtig zu lesen, muss man die Worte entweder kennen, oder die Ausspracheregeln beherrschen.

Mit anderen Worten: es geht um das Mysterium der 5 Töne, um das wir bisher einen Bogen machten. Es ist für 'Westler' fast nicht zu verstehen, warum eine Silbe wie 'maa' fünf verschiedene Bedeutungen hat, je nachdem, wie man sie betont bzw. 'singt'.

Aber da es so ist, ist es nicht zu ändern. Im mittleren Ton bedeutet มา (ma:-) 'kommen'. Im tiefen Ton: หม่า (ma:\) 'gären', im fallenden Ton ม่า (ma:/\) 'Mutter', im hohen Ton ม้า (ma:/) 'Pferd', im steigenden Ton หมา (ma:\/) 'Hund'. Das Wort wird, wie man sieht, daher also auch immer anders geschrieben!

Ich habe dieses Beispiel gewählt, da es hierzu ein sehr gutes Video einer deutschprachigen Thailehrerin gibt, das viel mehr sagt als tausend Worte!

http://www.youtube.com/watch?v=quHtD1Bj0dg

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