Montag, 4. Juni 2012
'Ich', 'du' und die Premierministerin
Für die Konversation brauchen wir Worte wie 'ich' und 'du'. Je nach Sprecher lautet das Thai-Wort für 'ich' ผม (phom) bei männlichen und ดิฉัน (di-tschan) bei weiblichen Sprechern.

Das Wort ฉัน (tschan) kann von Männern und Frauen verwendet werden. Wie beim Höflichkeitspartikel gibt es für Männer und Frauen verschiedene Worte!

Die Anrede, also 'Sie' und 'du', ist dagegen in der Regel nur ein Wort, immer คุณ (khun), zumindest in der Öffentlichkeit. Hier gilt die Unterscheidung der Geschlechter im Gegensatz zum Deutschen nicht, wo man die Anrede, zb. Herr Müller, Frau Meier, nach Geschlecht differenziert. Aber nicht in Thailand.

Ein คุณ 'Meier' kann also Mann oder Frau sein. Bei คุณ ยิ่งลักษณ์ ชินวัตร (khun Yinglak Chinnawat) ist es aber bestimmt eine Frau: die Premierministerin Thailands!

Aber heißt sie denn nicht 'Yingluck' mit 'u'? Nein. Denn das ist die englische Transkription, die nicht der richtigen Aussprache im Deutschen entspricht.

Der Name ยิ่งลัก hat ein ั ('a') über dem ล (ล ลิง - lo-ling), ล ist der Buchstabe für das deutsche 'l'. Irgendein thailändisches 'u' gibt es dort nicht.

'Yingluck' ist also der für Angelsachsen transkribierte Name. In englischer Aussprache wird aus 'luck' die Silbe 'lack'. Hätte man 'lack' transkribiert, würde der Engländer 'läck' sprechen, zb. 'lack of confidence', dem Mangel an Vertrauen.

Und kein Vertrauen zu Transkriptionen, wie sie uns bei der 'Wikipedia' falsch präsentiert werden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Yingluck_Shinawatra

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