Sonntag, 17. Juni 2012
Traumparadies Thailand, einmal anders gesehen
Thailand ist ja ganz einfach traumhaft - wegen seiner Menschen, seiner Atmosphäre, seinen Traditionen. Und zu diesen Traditionen gehört ein Umgang mit der Natur, das wegzuwerfen, was man seit Jahrhunderten wegwarf, wie die Schalen und Kerne von Obst und Gemüse oder anderen organischen Abfall.

Mit der westlichen Kultur der Verpackungen aus Plastik พลาสติก (phlaat-sa-tik) oder Styropor กล่องโฟม (gloong-foom), den Dosen แคน (khään), abgeleitet aus 'can', und Flaschen ขวด (khuuat) ist die Tradition der Wegwerfkultur aber nicht zu vereinbaren. Das Resultat sind Verdreckungen der Natur, der Strände, Meere, Wälder. Es gibt kaum Strände ohne Plastik. Ausnahme sind ständig gepflegte Hotelstrände der Luxusresorts. Aber spätestens beim Schwimmen begegnet man den unsterblichen Plastikbehältern.



Strandverkäufer haben sich den Wünschen der Westler angepaßt: mundgerechtes Obst auf Styropor mit Plastiküberzug, was 'Hygiene' suggerieren soll. Man ahmt Verpackungen der Shopping-Mails nach.

Wie weiße Tauben fliegen die Styroporreste und Plastikhüllen dann bei Wind über die Strände. Es gibt zwar öfters auch Abfallcontainer an nahe gelegenen Strassen, aber keine direkt erreichbaren Mülleimer.

Denn wer sollte sie leeren? Dazu bräuchte man eine intensive Infrastruktur der Abfallentsorgung der Gemeinden. Und das kostet, trotz thailändischer Niedriglöhne, Geld. Was nicht heißen soll, dass sich nichts tut, aber langsam ช้าๆ (tschaa-tschaa).

Ein Pfandsystem wie bei uns gibt es in Thailand nicht. Aber glücklicherweise Annahmestellen für Glasbehälter und zusammengedrückte Blechdosen, wo etwas Geld pro Kilo gezahlt wird. 'This is my country', sagte mir eine Thai beim Aufsammeln von Strandmüll.



Das untere Bild zeigt einen typischen Strandabschnitt auf Ko Samui mit einem Autoreifen im Sand: ยาง (jaang), der Autoreifen. Die Insel hat im Frühjahr und Sommer an einigen Stränden Niedrigwasser, was dort nicht nur zu Algen, sondern zur Entdeckung von verborgenem Müll führt, Zementsäcke und Reifen im Sand 'all inclusive'.

Das obere Bild zeigt eine der typischen 'Müllinseln' in einem öffentlichen Park, ebenfalls auf Ko Samui.

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