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Freitag, 8. Juni 2012
Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit beim Thai
avram rose, 19:21h
Wie in früheren Beiträgen erwähnt, gibt es in der thailändischen Sprache keinerlei Konjugation. Wer eventuell schon einmal Sprachen wie Spanisch lernte, wird das wirklich sehr zu schätzen wissen.
Ein Verb wie กิน ข้าว ( gin-khaau) bedeutet also erstmal nur 'essen' bzw. 'essen Reis'. Es gibt hierzu auch noch eine vornehme Variation - sie lautet ทาน ข้าว, also thaan-khaau - hat aber dieselbe Bedeutung. Das Wort 'Reis' ist übrigens metaphorisch für 'Nahrung' gemeint.
Um die Handlung näher zu bestimmen, fügt man ein Personalpronomen hinzu, das bei 'ich' wegfallen kann. Nehmen wir das Wort 'wir', also เรา (rau).
เรา กิน ข้าว bedeutet also: 'wir essen Reis'. Der Satz kann, wenn es gerade stattfindet, mit dem Wort กำลังกิน (gam-lang) ergänzt werden: เรา กำลังกิน กิน ข้าว (rau-gam-lang-gin-khaau): wir essen gerade (Reis). Das entspricht dann dem englischen -ing: '`we are eating'.
Da es keine Konjugation gibt, verändert sich der Satz weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft. Er wird nur ergänzt. Die Ergänzung kann durch Zeitangaben geschehen wie พรุ่งนี้ (phrung-nii), also morgen, oder เมื่อวานนี้ (müüa-waan-nii), also gestern.
พรุ่งนี้ เรา กิน ข้าว (phrung-nii-rau-gin-khaau) bedeutet: morgen wir essen Reis. เมื่อวานนี้ เรา กิน ข้าว (müüa-waan-nii-rau-gin-khaau) bedeutet: gestern wir essen (aßen) Reis. Es verändert sich nichts am Verb oder Satzbau.
Wenn Zeitangaben fehlen, verwendet man Hilfswörter. Für die Zukunft verwendet man จะ (dja), 'werden, sollen, beabsichtigen'. เรา จะ กิน ข้าว (rau-dja-gin-khaao): wir werden essen.
Für die Vergangenheit ist es schwieriger. Dort gibt es zwar laut Sprachführern แล้ว (lääu). Dieses Wort ist aber ein sogenanntes 'Perfektiv'. Es steht am Ende des Satzes und bezeichnet etwas, was (gerade) geschehen ist oder (gerade) getan wurde. เรา กิน ข้าว แล้ว (rau-gin-khaao-lääu) bedeutet: 'wir essen Reis (schon) getan': 'wir haben schon (gerade) gegessen'.
Um die abgeschlossene Vergangenheit auszudrücken, benutzt man statt แล้ว lieber das Wort เคย (khööi). Es bedeutet ehemals, einmal, einst. Um den Unterschied zu zeigen, 2 Beispielssätze mit เพื่อน (phüüen), Freund.
ฉันมีเพื่อนคนไทยแล้ว (chan-mii-phüüen-thai-lääu): 'ich habe (schon) einen thailändischen Freund'.
ฉันเคยมีเพื่อนคนไทย (chan-khööi-mii-phüüen-thai): 'ich habe keinen thailändischen Freund (mehr)'.
Bei Situationen, wo eine Bewegung im Spiel ist, da verwendet man gerne die Worte ไป (pai: gehen) und มา (maa: kommen) in Kombination für die Vergangenheit. Hierzu ein Beispiel mit dem Wort หาด (haat: Strand). ไป หาด มา (pai-haat-maa) also 'gehen Strand kommen' bedeutet: 'ich war am Strand'. ไป กิน ข้าว มา (pai-gin-khaau-maa), also gehen essen kommen, bedeutet: 'ich war essen'.
Ein Verb wie กิน ข้าว ( gin-khaau) bedeutet also erstmal nur 'essen' bzw. 'essen Reis'. Es gibt hierzu auch noch eine vornehme Variation - sie lautet ทาน ข้าว, also thaan-khaau - hat aber dieselbe Bedeutung. Das Wort 'Reis' ist übrigens metaphorisch für 'Nahrung' gemeint.
Um die Handlung näher zu bestimmen, fügt man ein Personalpronomen hinzu, das bei 'ich' wegfallen kann. Nehmen wir das Wort 'wir', also เรา (rau).
เรา กิน ข้าว bedeutet also: 'wir essen Reis'. Der Satz kann, wenn es gerade stattfindet, mit dem Wort กำลังกิน (gam-lang) ergänzt werden: เรา กำลังกิน กิน ข้าว (rau-gam-lang-gin-khaau): wir essen gerade (Reis). Das entspricht dann dem englischen -ing: '`we are eating'.
Da es keine Konjugation gibt, verändert sich der Satz weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft. Er wird nur ergänzt. Die Ergänzung kann durch Zeitangaben geschehen wie พรุ่งนี้ (phrung-nii), also morgen, oder เมื่อวานนี้ (müüa-waan-nii), also gestern.
พรุ่งนี้ เรา กิน ข้าว (phrung-nii-rau-gin-khaau) bedeutet: morgen wir essen Reis. เมื่อวานนี้ เรา กิน ข้าว (müüa-waan-nii-rau-gin-khaau) bedeutet: gestern wir essen (aßen) Reis. Es verändert sich nichts am Verb oder Satzbau.
Wenn Zeitangaben fehlen, verwendet man Hilfswörter. Für die Zukunft verwendet man จะ (dja), 'werden, sollen, beabsichtigen'. เรา จะ กิน ข้าว (rau-dja-gin-khaao): wir werden essen.
Für die Vergangenheit ist es schwieriger. Dort gibt es zwar laut Sprachführern แล้ว (lääu). Dieses Wort ist aber ein sogenanntes 'Perfektiv'. Es steht am Ende des Satzes und bezeichnet etwas, was (gerade) geschehen ist oder (gerade) getan wurde. เรา กิน ข้าว แล้ว (rau-gin-khaao-lääu) bedeutet: 'wir essen Reis (schon) getan': 'wir haben schon (gerade) gegessen'.
Um die abgeschlossene Vergangenheit auszudrücken, benutzt man statt แล้ว lieber das Wort เคย (khööi). Es bedeutet ehemals, einmal, einst. Um den Unterschied zu zeigen, 2 Beispielssätze mit เพื่อน (phüüen), Freund.
ฉันมีเพื่อนคนไทยแล้ว (chan-mii-phüüen-thai-lääu): 'ich habe (schon) einen thailändischen Freund'.
ฉันเคยมีเพื่อนคนไทย (chan-khööi-mii-phüüen-thai): 'ich habe keinen thailändischen Freund (mehr)'.
Bei Situationen, wo eine Bewegung im Spiel ist, da verwendet man gerne die Worte ไป (pai: gehen) und มา (maa: kommen) in Kombination für die Vergangenheit. Hierzu ein Beispiel mit dem Wort หาด (haat: Strand). ไป หาด มา (pai-haat-maa) also 'gehen Strand kommen' bedeutet: 'ich war am Strand'. ไป กิน ข้าว มา (pai-gin-khaau-maa), also gehen essen kommen, bedeutet: 'ich war essen'.
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Höflichkeitsregeln in Thailand
avram rose, 06:31h
Ein wichtiger Punkt im thailändischen Alltagsleben ist die Einhaltung von Höflichkeitsregeln, die sich auch oft in der Sprache niederschlagen. Ich war bei den bisherigen Beiträgen ein wenig 'unhöflich', weil ich, mit Ausnahmen, nicht auf das Lesen des Thai einging, viele Worte aber auch auf Thai hinschrieb.
Jetzt las ich in einem Thai-Forum den folgenden Satz eines Schreibers: 'Meiner Erfahrung nach kann man sich einen Thai-Kurs, in dem man nicht von Anfang an auch das Lesen und Schreiben lernt, sparen'.
Dieses trifft zu, zumindest für alle, die die Sprache intensiver lernen möchten! Als Entschuldigung und aus Höflichkeit sage ich natürlich ขอ โทษ (khoo-thoot), in der wörtlichen Übersetzung bedeutet das: '(ich) bitten Bestrafung', also Entschuldigung! Eine wichtige Redewendung.
Auch wenn man jemanden anspricht, sollte man mit einem ขอ โทษ (khoo-thoot) beginnen und dann erst eine Frage stellen oder eine Bitte äußern.
Was das Lesen und Schreiben betrifft: für die Erklärung aller Thai-Buchstaben, Tonzeichen, Sonderzeichen, Regeln, gibt es hervorragende Möglichkeiten im Internet. Zu den besten gehört folgende Adresse http://www.clickthai.net/index.php?lang=DE&cs=basics - und in den Unterkapiteln. Ich empfehle die Seiten jedem, der das Lesen lernen will.
Ich kann das - in diesem Umfang - hier nie ersetzen, bleibe aber bei der doppelte Angabe von Thai-Worten in Thai-Schrift und Transkription (Umschrift).
Zurück zu den Höflichkeitsregeln, die dem 'Westler' ja oft unbekannt sind, neben der Bescheidenheit im Verhalten, möglichst einer Vermeidung gezeigter Emotionen, einer Vermeidung öffentlicher Intimität und der Wahrung des 'Gesichts', sind es simple, aber unbekannte Tabus, wie 'niemandem Füsse entgegen strecken', da sie als niedrigster Körperteil gelten.
Der Kopf gilt als das höchste (nicht nur anatomisch). Daher beugt man sich, wenn man einen Raum betritt, in dem Leute sitzen, sichtbar mit Oberkörper und Kopf als Geste, dass man nicht über ihnen stehen will, und geht dann mit gebeugtem Oberkörper durch den Raum.
Diese unterschiedliche 'Höhe' betrifft auch den 'Wai' (ไหว้). Das ist die Thai-Begrüßung mit aufeinander liegenden Handflächen. Man sollte die Hände gemäß konventioneller Rangordnung in jeweils anderer Höhe vor dem Körper halten, je nach Rang des Begrüßten.
Je höher die Hände, desto höher ist die Anerkennung des Grüßenden. Die Hände bis vor die Stirn zu halten, ist bei Mönchen oder dem Königshaus angebracht. Ansonsten hält man sie lieber möglichst neutral vor dem Oberkörper, wenn man nichts besseres weiß!
Albernheiten von Westlern mit hohem 'Wai' und einer Verbeugung vor Hotelangestellten zeigt den Geehrten eigentlich nur eines, nämlich Ignoranz. Sie werden es aber immer mit einem Lächeln überspielen...
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